Kalimera sas,

ich komme noch mal auf AI zurück. Das ist eine typische Entwicklung, denke nicht nur für GR. Viele Menschen wollen sich im Urlaub verwöhnen lassen, Stress und Arbeit haben sie zu Hause. Da kommt so ein Club oder Sterne-Hotel gerade recht. Und dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, das ist der Trend der Zeit. Traurig ist es nur mit anzusehen, wenn Landschaften dadurch verschandelt werden und andere darunter zu leiden haben, wenn dem kleinen Zimmeranbieter oder den Tavernenbesitzern die Gäste weg bleiben. Je nach Insel und Lage des Geschäfts haben die dann plötzlich keine Chance mehr.

Eine Insel kippt - Beispiel Santorini: Vor 20 Jahren gab es dort kaum Pauschaltouristen. Rooms und Tavernen schossen aus dem Boden, egal wo und überall. Ein Überangebot war schon vor 15 Jahren absehbar. Wenn ich heute den Calderaweg gehe, kriege ich jedes Mal die Krise. Dort, wo früher nur traumhaft schöne Natur war, steht heute eine Sternehotel neben dem anderen, mitten auf der Strecke. Da liegen die Touristen in ihren Yakouzies (wie schreibt man das???) und schauen auf die Caldera :-( :-( :-(

Dann kamen die Kreuzfahrer, zuerst einzelne, dann Massen. Bei der Einzigartigkeit dieser Inseln natürlich kein Wunder. In den Kraterrandgeschäften schliefen vor 20 Jahren die Verkläufer während ihrer "Wartezeiten" auf ihren Teppichen, wurden erst munter wenn ein Kreuzfahrtschiff in die Caldera einlief. Heute - wo täglich 3 - 7 Kreuzfahrtschiffe in der Caldera liegen - undenkbar.

Der Tourismus veränderte sich. Machte man früher Rucksackurlaube oder Camping so ist das heute nur noch etwas für Spezialisten. Wie gesagt, man will sich verwöhnen lassen, möchte ein schönes Hotel mit allem drum und dran, direkt am Meer, einen Pool, ein schönes Ambiente. Und die Kosten hierfür sind noch nicht mal höher, individuell zu reisen ist meist teurer oder zumindest genauso teuer. Kein Wunder also, dass die Nachfrage nach Pauschal-Hotels stieg und mit ihnen die Angebote. Plötzlich und unerwartet!!! war der Wandel da: Der Pauschaltourismus hatte auf Santorini Einzug gehalten. Und damit begann der schwere Kampf des kleinen Mannes.

Wer schon seit Jahren nach GR reist konnte diesen Wandel schon lange erahnen. Nun gibt es Inseln, wie z. B. auch Rhodos, die schon lange eher dem Pauschaltourismus geweiht sind. Schon 1980, als ich zum ersten Mal in GR war, auf Rhodos, war das so. Dass sich dieser "normale" Pauschaltourismus nun wieder weiter entwickelt hat ist auch logisch. Und wenn man dann die Billigangebote z. B. der Türkei, Bulgariens oder oder sieht, auch wieder verständlich. Die Tourismusbranche ist gefordert, ohne Rücksicht auf die Kleinen, denn sonst gehen die Großen auch unter.

Auf Inseln, wo sich der Pauschaltourismus eingenistet hat, hat der Individualtourismus m. E. dauerhaft keine Chance. Die Menschen, die bisher vom Individualtourismus lebten, müssen sich auf solchen Inseln neue Nischen suchen, müssen ein ausgeklügeltes Angebot für die wenigen Individualisten finden, um bestehen zu können. Wenn die Geschäftsleute dort Glück haben sind sie alt genug und können sich zur Rluhe setzen.

Als Griechenland- und Inseliebhaberin freue ich mich, dass es in GR viele kleinere Inseln gibt, die sich für Pauschaltourismus nicht eignen!!! Ich beobachte aber auch, dass auch auf solchen Inseln immer wieder Versuche gestartet werden diese Art von Tourismus anzusiedeln. Gott sei Dank haben viele der heutigen Geschäftsleute dort erkannt - Negativbeispiele haben sie ja genug - dass sie sich mit einer solchen Veränderung ihr eigenes Grab schaufeln.

Warten wir also ab wie es weiter geht - denn wir haben es nicht in der Hand - und genießen bis dahin unsere ganz persönlichen Lieblingsorte in der Hoffnung, dass sich der Negativwandel dort gaaaaaaaanz viel Zeit lässt!!!!!!!!

Margarita

Ich hab die Haare schön, ich hab die Haare schön

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