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Re: Meine Winterreise 2010/11
von Werner01 am 27.01.2011 16:08Donnerstag 23.12.2010
Sonne ! Das erste was ich beim wach werden registriere ist, dass die Sonne quasi zur Begrüssung "Strahlen des Lichts" schickt, es ist jedoch noch die "albanische Sonne", wie mir der Blick auf mein Handy Netz verrät. Aber an der Uhrzeit sehe ich, dass ich volle neun Stunden geschlafen habe und daher Griechenland nicht mehr weit sein kann. Also erst mal kurz zur Morgentoillette, dann raus aufs Deck. Mit einem wirklich grossen Nescafe Sesto den ich für 3.20 Euro an der Bar erwerbe und einem netten kurzen Plausch mit einer wirklich freundlichen und gut gelaunten Bediensteten, die mir freundlicherweise die Arbeit abnimmt, den Zucker und die Milch die man dort auf dem Thresen entnimmt selber in den Kaffe zu rühren, gehe ich hinaus aufs Deck.
Herrlich. Einfach nur herrlich. Ich fühle mich an einen Frühlingstag erinnert. An einen jener Frühlingstage, an denen man das Haus verlässt in Gedanken an Kälte, und dann total freudig überrascht ist, das es merklich wärmer geworden ist.
Ich bin einen Moment fast sprachlos. Genau so hatte ich mir es gewünscht, genauso hatte ich mir vorgestellt meinen ersten Morgen in Griechenland zu erleben. Ein Blick auf mein Handy sagt zwar immer noch ich sei in Albanien, aber Steuerbord voraus liegt definitiv Korfu und noch etwas weiter rechts sieht man die Umrisse von Ereikoussa und Othoni.
Auch ein Vorteil im Winter. Im Winter ist die Sicht grösser, weiter. im Sommer sah ich diese Shilouetten noch nie.
Oder vielleicht habe ich auch noch nie so genau darauf geachtet, ich wusste bis vor einiger Zeit ehrlich gesagt nämlich gar nicht, dass dort noch griechische Inseln sind die bewohnt sind. Ich las es mal auf der Homepage einer Dame die
"Inseln sammelt" und über ihre Sammelleidenschaft berichtet.
So steh ich nun hier und kann mein Glück kaum in Worte fassen, einen solchen Morgen in Ruhe ohne jeglichen Lärm, ohne andere Passagiere die vor der Reeling lehnen und den freien Blick trüben, geniessen zu können. So etwas nenne ich einen magischen Moment, Bilder und Gefühle die sich kaum beschreiben lassen aber irgendwie fest in die Seele brennen. Mein Gewissen jedoch meldet sich zu Wort. "DU EGOIST" ! brüllt es, geh, wecke deine liebste und lass sie teil haben an solch einem schönen Moment (und vergess nicht wieder die Kamera in der Kabine und mach endlich Fotos)
Oki, stimmt, was wäre ich ohne meine liebste, ohne dieses bezaubernde Wesen welches mich ständig unterstützt mein Verlangen nach schönen Momenten zu stillen und mich gewähren lässt zu sein wer ich bin und was ich bin.
Ich geh also erstmal zurück in die Bar und freue mich wieder von diesem strahlenden Lächeln dieser äusserst netten und charmanten Servicekraft angelächelt zu werden. Zu einem erneuten Nescafe Sesto bestelle ich noch eine Bougatza me Crema, sie scheint mich echt zu mögen die Servicekraft, sie streut ohne den Blick von mir zu richten noch eine extra Portion Puderzucker über dieses himmlische Gebäck. Auch würde sie mir wohl auch zu gerne erneut den Zucker und die Milch in den Kaffe tun und umrühren, ich sage ihr jedoch mit einem Lächeln, dass meine liebste ihren Kaffee sketo mag.
"6.20 Euro" antwortet sie, immer noch freundlich lächelnd, aber irgendwie ist ihr Lächeln nun anders.
So leise wie möglich versuche ich die Kabinentüre zu öffnen, stelle das köstlich duftende Gebäck und den Kaffee auf den Nachttisch meiner liebsten, und sehe die Freude in ihren Augen, als sie den Duft der Mitbringsel wahrnimmt und sie das Sonnenlicht, welches nun ungehindert ins Zimmer dringt da ich die Vorhänge öffnete, erwachen lässt, und ebenfalls fasziniert ist endlich mal wieder warmes helles Sonnenlicht zu sehen. Das Leben ist schön.
LG Werner01©
Re: Meine Winterreise 2010/11
von Werner01 am 27.01.2011 02:59Mittwoch 22.12.2010
Auf dem Weg zurück ins Innere entdecke ich noch dieses Schild hier. Ich weiss nicht ob ihr es lesen könnt, aber da steht dass Haustiere die zu gross sind für die Boxen und Käfige eine "Schnauze" tragen müssen und von ihren Besitzern an "Ketten" gehalten werden müssen.???????
Gingen die Erbauer des Schiffes davon aus dass man Fabelwesen mit auf Reisen nimmt?
Hier kann man vielleicht klarer lesen was das "Ministerium des Handelsverschiffens" meint
Naja, ganz ehrlich, diese ganze Diskussion findet immer wieder statt, und ganz ganz ehrlich liebe Hundebesitzer auf die es letztendlich abzielt, bucht COB, bleibt mit euren Wuffs im WOWA oder Mobil und geniesst die Reise, macht den Haufen eures Wuffs falls er einen macht weg und gut ist.Ist besser für alle Reisenden und den Wuff.
Noch ein paar Bilder aus dem inneren der sicherlich betagten, aber absolut sauberen Schiffen die sicherlich nicht zur Kreuzfahrt Kategorie zählen, aber meiner Ansicht nach für Fähren ein sehr hohes qualitatives Niveau haben. Es liegt bei Schmutz und dadurch bedingte Unannehmlichkeiten nun mal nicht an den Schiffen, sondern vielmehr an den Leuten die es nutzen. Da tun sich ANEK und MINOAN sicherlich nicht gegenseitig weh auf dieser Route.
Gegen 20.00Uhr gehen wir ins Restaurant, und da hier ein paar Leute sitzen und ich es vermeide Fotos von Dingen zu machen auf denen andere Leute zu sehen sind mache ich keine. Auch gehe ich nicht mit der Kamera in der Hand durch die Auslagen der Speisen. Ich käm mit blöd vor. Allerdings möchte ich die Szenerie zumindest beschreiben. Im vorderen Bereich des Speisesaals stehen Tische auf denen "Reseve for Truck Drivers" Schilder stehen. Im hinteren Bereich dann durch eine Trennwand abgesondert links von uns besagte Auslage der Speisen. Es sieht ähnlich aus wie in Kantinen oder Autobahnraststätten. Man nimmt am Anfang ein Tablett, dann Geschirr und Besteck, dann wandelt man weiter um aus den Speisen in der Auslage zu wählen. Neben gegrilltem Fisch der sehr vielversprechend aussieht und sehr dekorativ angeboten wird findet man allerlei bekanntes, Souzoukakia, Bifteki, Brizola, Nudeln in vielerlei Variationen, und Aufläufe.
Wir nehmen eine echt grosse Portion Passtizo und ein Kokkinisto mit Bohnen und Kartoffeln, bei dem der Fleischanteil überwiegt. Dazu eine grosse Flasche Wasser,zwei miniatur Brötchen und eine 0,5 Liter Flasche kretischen Rotwein. 23,50Euro werden dafür an der Kasse fällig. Ok, alles andere als preiswert, aber es ist wirklich nicht nur der Hunger der uns unser Essen geniessen lässt, nein es schmeckt sogar ganz gut, und zieht man den "überflüssigen" Wein ab der mit 8,50 Euro zu Buche schlägt kann man echt nicht meckern.
Wir wandeln noch etwas durchs innere des Schiffs und den Bars, surfen noch etwas im I Net das hier wireless zur Verfügung steht, via Satelit für 3 Euro je zwei Stunden, gehen noch mal eine rauchen draussen im Sturm und verkriechen uns dann in die Kojen. Zu kretischer Nissiotika die ich auf einem der fünf zur Verfügung stehender Radiokanäle finde schlafen wir dann ein, bw. versuchen es, denn der Seegang nahm eher zu denn ab in den letzten Stunden, und eine Aussenkabine zu haben erweist sich nun nicht wirklich als Vorteil, man merkt das Rollen und Schaukeln auch auf einem relativ grossen Schiff ganz gut. Gerade aussen.
LG Werner01©
Re: Meine Winterreise 2010/11
von Werner01 am 27.01.2011 01:34Mittwoch 22.12.2012
Ich weiss nicht wie lange ich geschlafen habe, lange kann es nicht gewesen sein, ich bin immer noch Hundemüde. Aber im Gegensatz zum Alltag, in dem ich weiss das ich nichts verpasse und mich einfach umdrehe und weiter schlafe, sofern ich Zeit dazu habe, treibt es mich im Urlaub oder auf Reisen immer sofort aus dem Bett beim erwachen.
Also gehe ich erst mal hinauf, meine Nikotinsucht einerseits befriedigen und meine Neugierde, ob es nun weiter südlich wärmer wird. Es ist nicht wärmer geworden, und das Meer türmt hohe Wellen auf, deren Schaumkronen das Pool Deck in einen nassen, kalten Nebel taucht, nicht trüb, aber sehr feucht, und so kann ich gar nicht sagen ob es noch regnet oder nicht.
Auch vibriert das ganze Deck hier draussen sehr stark, und der Seegang ist mehr als gut zu spüren, so dass ich den besten Verwackler mal einstelle, den Verwackler eines Pools mit Bar, an der sich im Sommer Menschen drängeln um Getränke oder Snacks zu ordern. Aber ich bin nach wie vor fast alleine hier.
Auch hier liegen die Menschen im Sommer dicht an dicht auf ihren Matten und Schlafsäcken, trotz oder wegen dem Wind der hier normalerweise weht. Jetzt habe ich echt Probleme das Bild zu machen, und bin froh mit dem Rücken an einem Pfeiler zu lehnen, der Wind würde mich sonst ohne Probleme vom Deck wehen. Und ich bin kein Leichtgewicht.
Noch ein Blick aufs winterliche Meer
LG Werner01©
Re: Meine Winterreise 2010/11
von Werner01 am 27.01.2011 00:25Mittwoch 22.12.2010
Trotz dieser "Tristesse" will ich gerne noch mal anmerken wie sehr wir diese Augenblicke auch dieses mal geniessen. Der Stress der letzten Wochen fällt jetzt restlos von uns ab, wir lächeln uns an und verstehen uns blind. Wir sind glücklich, und naja, Sonne tragen wir eben genug im Herzen, auch wenn wir jetzt lieber Sonne im Nacken gespürt hätten statt Regentropfen. Ein paar Impressionen aus dem winterlichen Venedig noch, dann werden wir erst mal etwas Schlaf nachholen. Ich freu mich auf mein Bett, zumal es mir im Moment nicht mehr wirklich hilft mir klarzumachen dass es 15 Grad wärmer ist als gestern. Dennoch sind es nur fünf Grad plus, und irgendwie sind nicht nur die Füsse kalt und nass. Es regnet unentwegt und das Dach über uns scheint auch mehr als Schattenspender konstruiert zu sein denn als Regenschutz.
Die Gondolliere schlafen auch alle.....
Und auch hier ist kaum ein Mensch zu sehen
Also noch ein letzter Blick zurück und dann ab ins Bett
LG Werner01©
Re: Meine Winterreise 2010/11
von Werner01 am 26.01.2011 23:50Mittwoch 22.12.2010
Venedig. Ich fuhr noch nie hier ab, heute zum ersten mal, zwei mal kam ich hier jedoch schon mal an. Anfang 2000 im Sommer und einmal im Herbst 2007 . Ich erinnere mich gut daran. Damals im Sommer verpennte ich die Einfahrt glatt, im Oktober 2007 ging bei der Einfahrt in die Lagunenstadt gerade die Sonne auf, und ich genoss jeden einzelnen Augenblick und Anblick der Gebäude, Plätze und Kanäle die ich aus dem Fernsehen, Büchern und Prospekten kannte. Es war einfach toll es in Ruhe von der Aussichtsplattform eines Schiffes zu betrachten. Leider hatte ich damals keine Digi Cam, und fotografieren ist eh nicht mein Dingen. Aber das Licht damals hätte bestimmt geholfen bessere Bilder zu machen. Dennoch mache ich welche, auch alles grau und trüb, leider. Aber so sieht es nun mal heute aus bei diesem Wetter, und irgendwie passt es auch zum Bild hier auf dem Deck, wir sind die einzigen hier, meine liebste und ich.
Auch dort wo sonst das Leben pulsiert und Touristenströme pilgern ist kaum ein Mensch zu sehen
LG Werner01©
Re: Meine Winterreise 2010/11
von Werner01 am 26.01.2011 22:41Mittwoch 22.12.2010
Bei plus 5 Grad und Dauerregen stehen wir nun also hier auf dem Pool Deck. Seltsames Gefühl . Im Sommer hat man hier kaum Platz zum gehen. Jetzt ist alles leer. Auch das Schiff. Ich zählte kaum 20 Lkw und vielleicht 20 Pkw die das Schiff befuhren. Dennoch fühle ich mich gut. Es ist immerhin 15 Grad wärmer als gestern Mittag. Die wenigen Menschen die hier sind sprechen alle griechisch, aus allen Fernsehern an Bord dringt griechische Musik oder Nachrichten. Zu Hause schüppt jetzt alles Schnee oder arbeitet oder kauft ein. Ich stehe nun hier im Regen und dieses grau könnte einen glatt melancholisch stimmen. Aber ich fühle mich gut. Leider kann ich keine tolle Bilder machen, und auch wenn die Fotos alle grau und trüb aussehen, weil es wirklich so ausgesehen hat, hoffe ich das ihr ein bisschen nachvollziehen könnt das auch solche Bilder und Stimmungen durchaus etwas schönes, wenn auch etwas spezielles, anderes haben.
In Venedig fahren die Leute so zur Arbeit oder zum Einkaufen
Wie anderorts Busse oder Bahnen fahren hier die Böötchen und Fähren im Minutentakt hin und her
Manch einer leistet sich auch ein privates Taxi
Und manch einer steht hier mitten im Regen, freut sich einfach hier auf diesem Schiff zu sein und hält den Moment das ganze Deck für sich allein zu haben im Bild fest.
Und man entdeckt Dinge die einem sonst so noch nie aufgefallen sind. Man trennt Müll.
Und eins ist für mich persönlich egal ob Sommer oder Winter gleich. Ich mag diese Fahne.
Das Schiffshorn erklingt, dreimal ......Wooooop...Woooooop....Wooooop und wir legen endlich ab.
Es stieg niemand mehr zu.
Ob die zwei Flüchtlinge vielleicht hier erwischt wurden? denke ich
Und frage mich wie es sein kann,Angst, bittere Armut und Flucht auf der einen Seite, und Luxus pur ein paar Meter weiter....Ob diese Jacht einem Politiker oder Lobbyisten gehört der wehement gegen den Zuzug weiter Migranten ist?
Oder einem Filmstar mit exquisitem Hobby? Ich weiss es nicht, aber ein Klasse Boot ist es auf jeden Fall. Ok, zum angeln ne Nummer zu gross....
LG Werner01©
Re: Meine Winterreise 2010/11
von Werner01 am 26.01.2011 20:24Mittwoch 22.12.2010
Unser Schiff die Lefka Ori der ANEK ist schon älteren Baujahres und hat wohl schon hunderttausende wenn nicht Millionen Passagiere befördert. Auch habe ich mir längst abgewöhnt Fähren mit Kreuzfahrschiffen zu vergleichen.
Also betreten wir ohne grosse Erwartungen das Schiff. Ein zugegeben enger Fahrstuhl bringt uns nach abstellen unseres Pkw, welches absolut Stressfrei und in Ruhe und ohne jegliche Trällerpfeiffenverliebte Einweiser geschah, nach oben.
Ein tolles Bild erwartet uns. Auch hier ist Weihnachten.
An der Rezeption treffe ich auf absolut freundliches und entspanntes Personal. Nach Austausch der unvermeidlichen Höflichkeitsfloskeln die die Rezeptionistin aber echt so gut rüberbringt, dass ich glaube sie freut sich echt mich zu sehen und wünscht uns wirklich einen guten Aufenthalt und eine gute Reise, begleitet uns ein Steward in unsere Kabine.
Auch hier bin ich absolut positiv überrascht. Die Kabine ist ausreichend gross, verfügt über ein Bad mit Toillette auf der eine Banderole mit der Aufschrift "Desinfected" klebt. Das Waschbecken und der Spiegel strahlen mit den penibelst blank geputzten Armaturen um die Wette. Die Dusche sieht absolut neuwertig aus, kein Wasserfleck oder gar Kalkfleck.
Zwei Handtücher und zwei Badetücher mit je einer Probepackung Seife und Shampoo liegen auf der entsprechenden Ablage. Einfach Perfekt.
Die Betten sind absolut frisch und Faltenfrei mit gestärkten Laken bezogen. Zwei Kissen und weitere akkurat gefaltete Laken und Decken runden das Bild ab. Auch ein Blick unter die Matratze zeigt, dass man es hier mit Hygiene und Sauberkeit sehr genau nimmt. Besonders nett finden wir einen kleinen Korb auf dem Schreibtisch in dem sich zwei Orangen, zwei Mini Tafeln Schokolade und eine kleine Flasche kretischen Wein befinden.
"Herzlich Willkommen, ANEK Lines begrüsst sie an Bord.........." schnarrt es aus den Lautsprechern, und wir beschliessen trotz Dauerregen die Ausfahrt aus Venedig oben vom Pool Deck zu verfolgen. Denn etwas negatives gibt es doch zu bemängeln. Hier drinnen herrscht überall striktes Rauchverbot.
LG Werner01©
Re: Meine Winterreise 2010/11
von Werner01 am 26.01.2011 19:38Mittwoch 22.12.2010
Mit zwei glühendheissen Pappbechern Kaffee in der Hand beobachte ich meine liebste. Sie versucht Ordnung in das Chaos der Dosen auf der Rückbank zu bringen, Kocher und andere Utensilien wieder zu verstauen. Das Dingen welches mich die ganze Fahrt über nervte wird dabei behandelt wie ein rohes Ei und wechselt oftmals die Position, landet aber am Ende wieder auf dem Fahrersitz. Ebenso zwei Lidl Plastiktüten, ein Rucksack und meine Tasche in der sich mein Net Book befindet. Also im Moment eh kein Platz für mich, und da sie noch kramt bei starkem Regen und bei offenen Türen beobachte ich das Geschehen durch das Fenster der gut beheizten Abfertigungshalle. Zwei Streifenwagen die einen Transporter begleiten rauschen heran. Szenen wie in einem schlecht gemachten Hollywoodstreifen. Die Besatzungen der Streifenwagen springen aus den Wagen, verscheuchen erst einmal uns die da stehen hinter eine imaginäre Linie, drei weitere Zollbeamte sichern nun die Türe in Bodie und Doyle Manier, und nun öffnen sie die Schiebetüren des Transporters. Zwei Jungs, orientalisches Aussehen in zerrissenen Sommerklamotten, höchstens 18 Jahre alt, ca. 1.65cm gross und max. 50 Kg schwer, beide in Handschellen werden durch das Gebäude in einen Nebenraum geführt. "Bewacht" von 7 Beamten, drei von ihnen sogar mit einer Waffe im Anschlag. Respekt denke ich, ich hätte den armen Kerlen noch Fussfesseln angelegt und ne Kapuze übern Kopf gezogen. Dann wäre die Szenerie noch spektakulärer gewesen. Irgendjemand sollte den Flüchtlingen in Igoumenitsa und Patras mal klar machen, nur von dort weg zu kommen bringt rein gar nichts, auch in Italien müsst ihr erst mal aus den Häfen raus kommen, die hier mittlerweile ähnlich bewacht werden wie Hochsicherheitsbereiche der Militärs. Ich komm mir dämlich vor wie ein Voyeur zu zu schauen, wie die Jungs hier wie Schwerverbrecher durch die Halle geführt werden. Andererseits bin ich froh auch gesehen zu haben, das unmittelbar nach Verschwinden der beiden in einem Nebenraum eine Dame ein Tablett mit heissen Getränken in den Raum brachte. Der Umstand dass zwei Becher dabei waren lassen hoffen, dass es für die zwei Jungs war die in was weiss ich für einer Ecke des Schiffes gefroren haben müssen. Auch zeigen mir diese Bilder wie klein
meine "Probleme" doch sind.
Also Schluss jetzt mit ärgern darüber, dass mein Navi nie da ist wo ich es brauch. Auch die Aktion mit dem Kaffee und das unnütze Mittschleppen von Dingen die man nicht braucht und letztendilch doch zahlen von 7.60 Euro für zwei Kaffee, die mittlerweile kalt sind, sehe ich wieder in einem anderen Licht.
Also werde ich mich gleich beim Betreten des Schiffes auch nicht darüber aufregen, dass unser Keller voller Koffer aller erdenklichen Formate liegt, während ich mit einer Lidl Plastiktüte und nem Rucksack in der Hand an der Reception meinen Kabinenschlüssel in Empfang nehmen werde.Für die Koffer war nun mal kein Platz mehr. Wir hatten wichtigeres mitzunehmen, wie der Blick in mein Auto zeigt als ich zurückkehre. Irgendwie passte ich dann auch wieder auf meinen Sitz, und um punkt zehn fahren wir aufs Schiff, und wieder nervt dieses Dingen total das mich seit Stunden beim fahren nervt.
LG Werner01©